Lange Zeit war Vingst ein ländlicher Vorort, dessen Mittelpunkt der heutige Heßhofplatz war. Es gab den Judenhof (besser bekannt als Heßhof), den Unkelshof, den Gremberger Hof sowie den vor 1180 erbauten, noch heute existierenden Vingster Hof. In einer Aufzählung der Besitzungen des Vingster Hofs aus dem Jahre 1683 ist die Lage zweier Felder mit „auf dem Höhenberg“ aufgelistet. Dabei handelt es sich um eine Flurbezeichnung, denn besiedelt war das Gebiet nicht. Zur Jahrhundertwende fand die erste nennenswerte Bebauung auf Merheimer Gebiet statt. Dort wurden einige mehrstöckige Mietshäuser als Wohnraum für die Beschäftigten der Mülheimer und Kalker Fabriken errichtet. Die Germaniasiedlung war zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung um 1928 eine der größten zusammenhängenden Wohnsiedlungen Deutschlands. Bedingt durch den mit dem Großsiedlungsprojekt zusammenhängenden Bevölkerungszuwachs, wurde vom Rat der Stadt Köln beschlossen, Höhenberg ab 1927 als eigenständigen Stadtteil zu führen. Bis heute sind die Stadtteile Vingst und Höhenberg so ineinander gewachsen, so dass es keine sichtbare geographische Grenze zwischen den beiden Stadtteilen mehr gibt. Sie sind jedoch gemeinsam begrenzt durch eine Autobahn im Süden, eine Bundesstraße im Norden sowie Grünflächen im Westen und Bahngleisen eines Rangierbahnhofes im Osten. Der Sozialraum ist vor allem durch seine jeweiligen Hauptverkehrsstraßen geprägt: der Olpener Straße und der Frankfurter Straße in Höhenberg sowie der Ostheimer Straße in Vingst. Höhenberg/Vingst ist überwiegend mit Mehrfamilienhäusern bebaut mit Ausnahmer der sogenannten „Schwedensiedlung“ und der „Siedlung Vingst“ im Stadtteil Vingst, in denen hauptsächlich Einfamilien- und Reihenhäuser stehen. Im gesamten Sozialraum ist die Verteilung von Alt- undNeubauten ausgeglichen. Die GAG Immobilien AG, größter Wohnungsgeber in Höhenberg-Vingst, hat in den letzten Jahren einen Großteil der eigenen Wohnbestände saniert und damit wichtige Akzente in der Neugestaltung und der Weiterentwicklung in den Stadtteilen gesetzt. Im Jahr 2017/2018 wurden an der Fuldaer Straße Neubauten geschaffen, die das Wohnumfeld aufwerten und attraktivere Bedingungen für Menschen mit unterschiedlichen Anforderungen bieten. Auch wenn die Bürger Höhenberg und Vingst als eigene Stadtteile verstehen, sind sie unter dem Begriff HöVi (Höhenberg-Vingst) durch ein Gemeinschaftsgefühl verbunden, das seit Jahren durch vielfältige gemeinsame Aktionen wächst und das Erscheinungsbild des Stadtteiles deutlich prägt und positiv gestaltet.
Wissenswertes über die Stadtteile
Infrastruktur: Schulen, Kitas, Einzelhandel, Gewerbe, med. Versorgung
In den Stadtteilen gibt es vier Grundschulen, eine Zweigstelle der Montessori-Grundschule Ferdinandstraße sowie eine Gesamt- und eine Hauptschule. In Höhenberg/Vingst gibt es 20 Kindertagesstätten, die teilweise zu Verbundfamilienzentren zusammgeschlossen ist. Herausragend ist dabei das „Kalker Netzwerk für Familien“. Neben den beiden christlichen Gemeinden, zu denen drei Kirchen gehören, gibt es in Höhenberg-Vingst zwei Moscheen. In beiden Stadtteilen gibt es Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf, auch Bäckereien und Supermärkte. Zudem findet einmal in der Woche auf dem Vingster Marktplatz ein Wochenmarkt statt. Auch für die Gesundheitsversorgung ist im Stadtteil gesorgt, es gibt Apotheken, Haus- und Zahnärzte sowie Kinderärzte.
Das Angebot in den beiden Stadtteilen wird abgerundet durch ein modernes Kombibad (HöhenbergBad) sowie einen einzigartigen Naturbadesee (Vingster Freibad). Außerdem gibt es in Höhenberg die einzige Außenstelle des Kölner Stadtmuseums. In einer Museumswohnung wird das Leben um 1920 in der historisch bedeutungsvollen Germaniasiedlung dargestellt. Im gleichen Gebäude befinden sich eine Seniorenbegegnungsstätte und ein Jugendtreff. Diese bilden zusammen das Paul-Schwellenbach-Haus. In Vingst gibt es ein Bürgerzentrum mit Kinder- und Jugendbereich sowie einem weiteren Seniorennetzwerk und vielfältiger Beratungsangebote. Ebenfalls in Vingst befindet sich mit der katholischen Pfarrkirche St. Theodor ein modernes Gotteshaus, das nach Plänen des Architekten Paul Böhm errichtet wurde. Direkt neben dem Kirchenraum befindet sich ein Besuchercafé und eine öffentliche Bücherei, im Basement gibt es Hilfen durch soziale Einrichtungen Gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde, nur ein paar Häuser weiter, gibt es unter dem Titel „Ökumenische Familienwerkstatt“ eine dezentrale Familienbildungsstätte sowie die ökumenische Ferienspielaktion „HöVi-Land“.
Besonderheiten - dies sollte nicht vergessen werden
Die gute Vernetzung der vielen Institutionen und Einrichtungen im Viertel ist eine Tradition, die seit vielen Jahren gewachsen ist. Engagierte Akteure aus verschiedenen Einrichtungen arbeiten themenbezogen in unterschiedlichen Projekten zusammen, hohes bürgerschaftliches Engagement prägt vor allem die Arbeit der beiden christlichen Gemeinden im Sozialraumgebiet. Durch eine Vielfalt der ansässigen Einrichtungen wird eine Unterstützung der Kinder, Eltern, Familien, Senioren und anderen Gruppen gesichert. Ein Beispiel hierfür ist die Kinderferienzeltstadt „HöVi-Land“, die von mehreren Hundert Bürgern aus Höhenberg Vingst jedes Jahr im Sommer ehrenamtlich begleitet wird. 600 Kinder können dort drei Wochen ihrer Sommerferien verbringen. Die Kooperation der Bürgerinnen und Bürger ist über Jahre hinweg gewachsen und hat eine hohe Identifikation mit „HöVi“ geschaffen. Hier liegt der Schlüssel für das Verständnis der gewachsenen Strukuten der beiden Stadtteile.